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Fakultät Raumplanung

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Neuer Artikel von Dorcas Nthoki Nyamai erschienen

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Straßenkreuzung nahes eines Einkaufszentrum im Stadtteil Kilimani in Nairobi © Moritz Kasper
Straßenkreuzung am Yaya Centre in Kilimani, Nairobi (2019)

Der neuste Artikel von Dorcas Nthoki Nyamai  „A Historical Account of Walking in Nairobi Within
the Context of Spatial Justice” ist im Journal Urban Forum erschienen.

Der Artikel beschäftigt sich mit dem „Zufußgehen“ in Nairobi aus einer historischen Perspektive. Es wird argumentiert, dass das Zufußgehen für die meisten Stadtbewohner:innen Nairobis die Norm darstellt und alle anderen (meist motorisierten) Mobilitätsformen das Zufußgehen verletzen, einschränken oder zu ersetzen versuchen.

Keywords: Pedestrian, Walking,  Justice,  Infrastructure,  History

Abstract:

Trotz der scheinbar unaufhörlichen Priorisierung der motorisierten Infrastruktur ist das Zufußgehen
für einen großen Teil der Pendler:innen in Nairobi eine allgegenwärtige Mobilitätsform geblieben. Die
Planung für die motorisierte Mobilität hat in der Vergangenheit einen höheren Stellenwert eingenommen, obwohl ein weitaus größerer Anteil der Bevölkerung zu Fuß unterwegs ist.
Die auffallende Fußgängerin wurde und wird nach wie vor vom Scheinwerferlicht des Kraftfahrzeugs
verdeckt, was zu einer erkennbaren räumlichen Ungerechtigkeit führt. Anhand von Sekundärdaten, historischer Literatur und Expert:inneninterviews wird in diesem Beitrag untersucht, wie sich das Gehen als Mobilitätsform im Laufe der Zeit entwickelt hat und welche Herausforderungen Fußgänger:innen in Nairobi erleben. In Verbindung mit dem Begriff der Gerechtigkeit wird versucht, den Zusammenhang zwischen dem Zufußgehen und der räumlichen Gerechtigkeit anhand von drei Dimensionen- der räumlichen, der modalen und der individuellen Dimension - zu bewerten. Diese werden als Rahmen verwendet, um zu beurteilen, wie sich die Ungerechtigkeiten entfalten und von den Fußgängern in Nairobi erlebt werden. Die historische Pfadabhängigkeit, die die Fußgängerfreundlichkeit einschränkt und zu ersetzen versucht hat, indem sie der Nutzung von Kraftfahrzeugen Vorrang einräumt , sowie das technische Design, dem es an der Integration sozialer Aspekte in der Mobilität mangelt, erschweren die Bereitstellung einer sicheren nicht-motorisierten Infrastruktur im heutigen Stadtverkehr von Nairobi. Dadurch wird das Zufußgehen als gültige Mobilitätsform auf Dauer abgelehnt. Um die räumliche Gerechtigkeit in der städtischen Mobilität von Nairobi voranzutreiben bedarf es mehr als eines technischen Prozesses, bei dem der Straßenrand um ein oder zwei Meter verlängert wird. Vielmehr bedarf es einer bewussten Anstrengung, die Mobilitätsbedürfnisse der Fußgänger:innen zu verstehen. Diese können am besten verstanden werden können, wen sich auf die alltäglichen Realitäten des zu Fuß Gehens eingestellt wird.

Den gesamten Open-Access Artikel gibt es hier.