Unser Fachgebiet heißt Gastwissenschaftlerin Philipa Birago Akuoko aus Ghana willkommen

Ihre Forschung leistet einen Beitrag zu Debatten über räumliche Entwicklung als politischen Prozess, indem sie die geschlechtsspezifischen Dimensionen von Informalität und Stadterneuerung im Globalen Süden in den Vordergrund stellt. Sie wurde vom Schweizerischen Nationalfonds mit einem SNSF Postdoc.Mobility Fellowship ausgezeichnet, um ihre Postdoc-Forschung an der Technischen Universität Dortmund fortzusetzen. Ihr aktuelles Projekt „Urban Labour Migration, Informality and the Challenge of Planning in African Cities” (Städtische Arbeitsmigration, Informalität und die Herausforderung der Planung in afrikanischen Städten) vergleicht anhand von Fallstudien aus Ghana und Senegal die anglophonen und frankophonen Traditionen der Stadtplanung. Es untersucht, wie die durch Migration bedingte Informalität mit der städtischen Arbeit und der Arbeit von Frauen interagiert und wie diese Dynamiken die Raumplanung in Afrika und, allgemeiner, im Globalen Süden prägen.
Die Schnittstellen zwischen Migration, Informalität, Geschlecht und Arbeit sowie die Art und Weise, wie diese durch die Raumplanung geprägt werden, sind noch wenig erforscht. Ihre Arbeit schließt diese Lücke und leistet einen Beitrag zu den Bereichen kritische Stadtforschung, Raumplanung, feministische Arbeitsforschung und Migrationsforschung. Insbesondere befasst sie sich mit dem ihrer Meinung nach zentralsten Problem der Planung im Globalen Süden: der Unfähigkeit, angemessen auf Informalität einzugehen – eine Einschränkung, die zu jahrzehntelanger Stagnation und erfolglosen Entwicklungsbemühungen geführt hat. Durch ihre Forschung und Lehre möchte sie eine subsaharisch-afrikanische Perspektive in die internationalen Planungsstudien einbringen und Informalität nicht als eine zu lösende Herausforderung, sondern als einen konstitutiven Bestandteil der Städte des Globalen Südens neu definieren, der anerkannt und in die Planungstheorie und -praxis integriert werden sollte.