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Fakultät Raumplanung

Neuer Artikel von Raffael Beier erschienen

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Ein Feld auf dem viele Grundstücke zum Verkauf stehen © Raffael Beier​/​private
Umsiedlungsgelände mit vielen zum Verkauf stehenden Grundstücken von vertriebenen Bewohner:innen informeller Siedlungen in Bouknadel, Marokko (2021)

Der Artikel beschreibt die Entwicklung des marokkanischen Programms "Villes Sans Bidonville" von einem integrativen und erschwinglichen Ansatz, zu einer zunehmend autoritären und unerschwinglichen Umsiedlungspolitik. Diese schließt viele einkommensschwache Haushalte aus und zwingt sie dazu, nach alternativen Wohnmöglichkeiten zu suchen.

Artikel

'The End of Inclusive Resettlement: Experiencing Unaffordability within State Housing Programmes in Salé, Morocco'.

Der im Urban Forum erschienene Artikel setzt sich kritisch mit dem marokkanischen Programm "Villes Sans Bidonville" auseinander.

Schlüsselwörter

Displacement/ Affordable housing/ Resettlement/ Housing pathways/ Informality/ Slums

Autor

Abstract

Seit Anfang der 2000er Jahre führt die marokkanische Regierung das Programm Villes Sans Bidonville (VSBP) durch, das sich an den internationalen politischen Forderungen nach „Städten ohne Slums“ orientiert. Im Gegensatz zu früheren, erfolglosen Versuchen, die Bidonvilles des Landes auszurotten, sollten integrativere Umsiedlungsprogramme - partizipatorisch und für alle erschwinglich - zunächst verhindern, dass die Bewohner:innen die Umsiedlungswohnungen wieder verkaufen und zurück in die Bidonvilles ziehen. Dieser Artikel zeigt jedoch, dass mit dem Voranschreiten der VSBP die Neuansiedlung in jüngerer Zeit wieder autoritär, ausgrenzend und unbezahlbar geworden ist. Zahlreiche einkommensschwache Haushalte in einer der letzten Bidonvilles von Rabat/Salé sind vom Zugang zu Umsiedlungswohnungen ausgeschlossen, weil sie sich den Bau eines Hauses auf dem ihnen zugewiesenen Umsiedlungsgrundstück nicht leisten können. Für viele ist der Weiterverkauf ihres Grundstücks die einzige Möglichkeit, nach der Umsiedlung eine alternative Unterkunft zu finden. Auf der Grundlage narrativer und biografischer Interviews mit vertriebenen ehemaligen Bidonville-Bewohner:innen, die nicht am Umsiedlungsort leben, untersucht dieser Artikel, wie vertriebene Bidonville-Bewohner:innen mit der Unerschwinglichkeit von Wohnraum umgehen. Wohin ziehen die Menschen, wenn erschwingliche informelle Wohnungen abgerissen werden und staatlich subventionierte Alternativen nicht zur Verfügung stehen? Die Ergebnisse zeigen, wie unbezahlbare Umsiedlungspläne die etablierten Bidonville-Gemeinschaften spalten und die schwächsten Bewohner:innen zurücklassen. Darüber hinaus verdeutlichen sie die schwerwiegenden Einschränkungen, Kämpfe und Unsicherheiten der Menschen, die versuchen, außerhalb von stressigen Mietwohnungen eine angemessene Wohnstabilität zu erreichen.

Den gesamten Artikel gibt es hier.