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Vortrag von Sophie Schramm zu Wasserinfrastrukturen in Nairobi

In ihrem Vortrag beleuchtete sie die komplexen Wasserinfrastrukturen der kenianischen Hauptstadt Nairobi, die sich durch eine Vielzahl formeller und informeller Zugänge, Technologien und Praktiken auszeichnen. Diese oft improvisierten und stark lokal angepassten Konfigurationen unterscheiden sich nicht nur zwischen verschiedenen Stadtvierteln, sondern sogar von Haushalt zu Haushalt.
Prof. Schramm machte deutlich, dass sich urbane Infrastrukturen jenseits traditioneller Vorstellungen entwickeln und funktionieren – etwa wenn Wasserleitungen angezapft, Zähler manipuliert oder alternative Quellen genutzt werden. Besonders in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie wurde sichtbar, wie ungleich die Wasserversorgung verteilt ist: Während manche Bewohner*innen von Apartments kaum über genug Wasser verfügten, erhielten Menschen in Slums teils kostenlosen Zugang.
Das Zusammenspiel von alltäglicher Nutzung und struktureller Unsicherheit stellt gängige Vorstellungen von Infrastruktur infrage und offenbart neue Perspektiven auf urbane Lebensrealitäten in (ost-)afrikanischen Städten.